wir laden Sie herzlich ein zu unserem Buchabend "Schokolade für die Seele" am Mittwoch, den 13.03. um 19:30 Uhr im Gemeindehaus Constantia, Möwensteert 19.
Sie erwartet ein gemütlicher Abend mit vielen netten Gesprächen und Menschen, mit Wein und Schokolade und natürlich mit vielen Buchempfehlungen für die kommende Frühlings- und Sommerzeit.
Bringen Sie doch Ihr aktuelles Lieblingsbuch mit und erzählen Sie uns davon!
Am Dienstag war ich kurz auf dem Markt an dem Stand mit den griechischen Delikatessen wie Ziegenkäse, Fladenbrot, Oliven. Ich fragte nach meinen bevorzugten Oliven, schwarz, entkernt, in Öl mit Paprikastreifchen und Kräutern. »Die können wir im Augenblick aufgrund von Lieferschwierig- keiten nicht bekommen – vielleicht im Laufe des März, aber sicher ist das nicht.« Mit einem Mal habe ich mich an meine Kinder- und Jugendzeit erinnert. Es war nicht das ganze Jahr über alles zu bekommen. Selbstverständlich hing das Angebot von Jahreszeit, von Region, in der man lebte, und davon ab, was man an Vorräten in den bekannten Weckgläsern eingekocht hatte.
In dieser vierten Fastenwoche „Ohne Alleingänge“ werden wir daran erinnert, gemeinsam mit der Schöpfung zu leben: »Und Gott, der HERR, ergriff den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bestellte und bewahrte.«[1] Den Garten zu bestellen, das werden viele von Ihnen gekannt haben, wenn Sie früher gesät, Obst und Gemüse angebaut, geerntet und Vorräte für den Winter angelegt haben. Der Gang in den Supermarkt wurde erst später zu einer Selbstverständlichkeit. Daraus wurde bis heute ein nahezu uferloser Transport von Lebensmitteln rund um den Globus mit enormen Belastungen für die Schöpfung. Gottes Schöpfung zu bewahren, kann daher auch bedeuten, auf etwas zu warten und sich auf etwas zu freuen, wie ich mich darauf freue, wenn ich meine Lieblingsoliven wieder bekomme. Darauf warten, ist kein Verzicht, sondern Vorfreude. Regionalbischöfin Friederike Spengler erzählt: »Gott sah ihm [dem Menschen[2]] in die Augen: „Du kannst auch heilen und aufrichten, nicht nur…vergiften und zerstören. Sonst hätte ich dir niemals meinen Garten anvertraut. Und was ich dir damals aufgetragen habe, gilt bis heute: Bepflanze und bewahre die Erde. Gemeinsam mit den anderen Menschen im Garten. Ich will, dass ihr das Mögliche tut bis zum jüngsten Tag. Und ihr werdet sehen: Ich bewahre meine Schöpfung sogar darüber hinaus.“[3]
[1]1. Buch Mose, Kapitel 2, Vers 15 [2] Einfügung von Heiner Dorkowski [3] Friederike Spengler, Woche 4: Mit der Schöpfung, in: Zutaten. Themenheft der Fastenaktion der evangelischen Kirche 2024, S. 30, Leipzig 2023
Tja, mit denen da drüben soll ich etwas anfangen? Da steht einer an einem höher gelegenen Höhleneingang. Er schaut über das Tal auf das Dorf gegenüber. ´Mit denen da drüben, die ganz anders denken als ich, deren Überzeugungen ich niemals teilen werde, mit jenen soll ich etwas anfangen?` »Bestimmt gibt es Menschen, die Sie fassungslos machen, …bei denen Sie es einfach nicht fassen können, wie die sich gerade verhalten[1]«, gibt Frank Muchlinsky zu bedenken. Er denkt z. B. an die Haltung zu AfD, Waffenlieferungen an die Ukraine, an Rassismusvorwürfe gegen Karl May und fragt: »Was halten Sie von denen, die in diesen Punkten völlig anderer Meinung sind als Sie? Bei welchem Thema ist „Schluss“ bei Ihnen?«[2] Bei so einem schlimmen Menschen will Jesus einkehren: Als Jesus an die Stelle kam, blickte er hoch und sagte zu ihm: „Zachäus, steig schnell herab. Ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.“ Sofort stieg Zachäus vom Baum herab. Voller Freude nahm er Jesus bei sich auf. Als die Leute das sahen, ärgerten sie sich und sagten zueinander: „Bei einem Sünder ist er eingekehrt!“[3] Zachäus ist einer, der mit den Römern zusammenarbeitet und seine Mitbürgerinnen und Mitbürger förmlich aussaugt. Da ist es kein Wunder, dass seine Umwelt ganz und gar nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Aber genau zu diesem geht Jesus zum Ärger der Umstehenden.
Was genau passiert, wird nicht erzählt. Es scheint nicht so, als wenn Jesus Zachäus Vor-würfe macht und ihn ermahnt. Jesus kommt und hört zu. Und dann hört er erstaunt, was Zachäus ankündigt: »Herr, die Hälfte von meinem Besitz werde ich den Armen geben. Und wem ich zu viel abgenommen habe, dem werde ich es vierfach zurückzahlen.«[4]
»Wer weiß denn, wie lange Zachäus schon unglücklich war mit seinem Dasein? Wer kann sagen, was ihn bisher getrieben hat oder was ihn abgehalten hat, sein Leben zu ändern?«[5], gibt Frank Muchlinsky zu bedenken. Zachäus möchte sich, sein Leben ändern, es wieder auf den rechten Kurs bringen, so dass Jesus ihm sagen kann: »Heute ist Deinem Haus Rettung widerfahren.«[6] Jesus hat diesen Zachäus ertragen, und das hat gewirkt. Wir werden nicht immer etwas bewirken. Aber ist es oft nicht besser, dass ein Gesprächsfaden nicht abreißt oder zumindest neu geknüpft wird, dass unterschiedlichste Auffassungen ausgehalten werden, selbst wenn wir widersprechen müssen? »Jesus [jedenfalls] kommt in unsere Welt, und wir können vertrauen, dass er uns trägt. Wir können vertrauen, dass für Jesus die Menschen wichtiger sind als ihre Meinungen. Und vielleicht ärgern wir uns weniger über andere Menschen – und staunen mehr über sie.«[7]
[1] Frank Muchlinsky, Fastenmail 3, Mit denen da drüben [2] ebd. [3] Lukas 19,5-7 in der Übersetzung der Basisbibel [4] Lukas 19,8 [5] ebd. [6] Lukas 19,9 [7] Christian Engels, Woche 3. Mit denen da drüben, in: Zutaten. Themenheft zur Fastenaktion, S. 29, Leipzig 2023
An diesem Sonntag, den 03. März 2024, lädt die Johannesgemeinde zu einem Taizé-Abend unter dem Thema ´Nichts soll dir Angst machen` ins Gemeindehaus ´Constantia`, Möwensteert 19, ganz herzlich ein. Die Gesänge und Texte schenken Zuversicht und festigen Herz und Glauben unruhigen Zeiten. Im Anschluss werden Wein, Wasser und kleine Leckereien gereicht. Beginn ist 18.00 Uhr.
Ohne Alleingänge kann es nur dann gelingen, wenn ein Mensch, den wir vertrauen und auf den wir setzen können, in unserer Nähe, zumindest aber erreichbar ist. »Manche meiner Lieblingsmenschen wohnen nicht in der Nähe. Enge Freundinnen, frühere Mitbewohner und Teile meiner Familie leben weit verstreut…
Manchmal überkommt mich die Sehnsucht…sie sehen…beim Lachen in ihre Augen blicken und sie in den Arm nehmen können«[1], so schreibt es die Pfarrerin Inga Kreusch. Sehnsucht erfüllt uns mitunter nach jenen, die für uns unerreichbar fern scheinen, nach jenen, die wir verloren haben und mit denen es uns leichtgefallen ist, gemeinsam Herausforderungen anzugehen. Sehnsucht nach Gott, wenn wir ihn als fern erleben und uns seine Nähe, seinen Trost und seine Liebe ganz nah herbeiwünschen. Sehnsucht, von der Inga Kreusch schreibt, vielleicht auch nach Kindern, Enkelkindern, die entfernt leben. Da ist die Freude groß, wenn sie kommen und wir uns in die Arme nehmen können, wie auf dem Photo von Anna Tiessen. Im Hohelied Salomos fragt sich eine junge Frau sehnsuchtsvoll, am Fenster wartend: »Hör ich da nicht meinen Liebsten? Ja, da kommt er auch schon! Er springt über die Berge, hüpft über die Hügel. Mein liebster redet zu mir: ´Schnell, meine Freundin, komm doch heraus.«[2] Damit aus der Sehnsucht eine Umarmung werden kann, braucht es beide: Der eine der den ersten Schritt macht und sich auf den Weg macht, und die andere, die sich hinauswagt und entgegenkommt. Von einem, der von seinen Alleingängen genug hat und sich auf den Weg zurück nach Haus macht, erzählt das Gleichnis vom ´Verlorenen Sohn`[3]. Schon fast zu Hause, erblickt ihn sein Vater. Voller Mitgefühl und voller Freude läuft er seinem Sohn entgegen, fällt ihm um den Hals und umarmt ihn. Kaum kommt der Rückkehrer zu Wort, stammelnd, dass er falsch gehandelt hat. Die Freude des Vaters über die Rückkehr seines Kindes aber ist überschwenglich. Ein Gleichnis über die Liebe Gottes, mit der Gott uns entgegenkommt, uns Mutter, als Vater in die Arme nimmt.
[1] Inga Kreusch, Pfarrerin, Mit den Liebsten, Hohelied 2,8-10, in: Zutaten. Themenheft zur Fastenaktion der evangelischen Kirche 2024, S.28, Leipzig 2023 [2] Hohelied Salomos, Kp.2,8-10 [3] Lukas 15,11ff!
Aschermittwoch! Beginn der Fastenzeit das bedeutet Verzicht, aber worauf verzichten? Die Aktion ´7 Wochen Ohne` steht in diesem Jahr unter dem Motto: ´Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge.` »Da hier ein Missverständnis lauern könnte, will ich es gleich ausräumen: Wer den Wunsch nach Einsamkeit hat, soll dem gern weiterhin nachgehen….es geht um Dinge, die man besser zusammen mit anderen angeht. Darum: Komm rüber!«[1] Manches lässt sich besser zu zweit, zu dritt bewältigen, weil manches nur zu zweit, zu dritt zu schaffen ist, aber auch, weil jemand weiteres aus einer anderen Perspektive auf ein Problem blickt. Da waren zwei Jünger von Jerusalem nach Emmaus unterwegs. Sie unterhielten sich über alles, was sie in den letzten Tagen erlebt hatten. Während sie noch redeten und hin und her überlegten, kam Jesus selbst dazu und ging mit ihnen. Aber es war, als ob ihnen jemand die Augen zuhielt, und sie erkannten ihn nicht.[2] Es war Ostern, als die beiden unterwegs waren. »Das bedeutet, die beiden Jünger…haben wirklich viel erlebt: Jesus wurde verhaftet, am selben Tag noch verhört…gefoltert und am nächsten Tag öffentlich hingerichtet. Die Jünger flohen, ein Begräbnis war nur notdürftig möglich, …denn der Sabbat hatte begonnen. Den warteten die Frauen ab, die am näch-sten Tag zum Grab gingen, um Jesus die letzte Ehre zu erweisen. Das Grab war aber leer... Und Gestalten in leuchtenden Gewändern hätten ihnen gesagt, Jesus lebe, er sei auferstanden. Niemand glaubte ihnen«[3]. Da gab es einiges zu bereden, zu bedenken, gemeinsam zu trauern. Die beiden kennen sich eben, sind gemeinsam auf dem Weg. Doch dann gesellt sich ein Fremder zu ihnen, eine Zufallsbegegnung. Sie gehen zu dritt weiter. ´Komm rüber`, schließ Dich uns an, mögen die zwei gedacht haben. Dann fängt der Fremde an zu erläutern. Er eröffnet einen anderen Blick auf die jüngsten Geschehnisse in Jerusalem um diesen Jesus. Es ist, als würde der Fremde seinerseits die beiden auffordern: ´Kommt rüber` aus Eurer Trauer, aus Euren depressiven Gedanken. Kommt an meine Seite!` Am Ende, beim Austeilen von Brot und Wein erkennen die beiden den Fremden: Jesus, der tatsächlich Auferstandene, war mit ihnen auf dem Weg. Nun sind sie an seiner Seite und mit ihm unterwegs.