© "Tauffenster"-Ausschnitt, Heiner Dorkowski,

Tauffenster

Quelle: Heiner Dorkowski

"Ich bin das Licht der Welt..."

Der Titel des Tauffensters ist eins der „Ich-bin-Worte“ Jesu. Im Evangelium nach Johannes wird dies überliefert, so dass ein Bezug zum Namen unserer Kirchengemeinde gegeben ist. 

Durch das Fenster strahlt Licht. Licht bedeutet Leben, ob strahlend gelb, nahezu weiß oder in den anderen Farben des Spektrums, nicht zuletzt im Blau des Himmels und des Wassers. Das Element Wasser gibt den verschiedenen Formen des Kunstglasfensters ihre Gestalt (s. u.). Auch Wasser bedeutet Leben. Es ist das Element der Taufe, weist auf Johannes den Täufer. Wasser und Licht ergänzen sich. Bei vielen Taufen wird das Wort Jesu zitiert: „Ich bin das Licht der Welt...“.

Das Kunstglasfenster hat eine Fläche von ca. 2,7m x 2,7m, also mehr als 7 m² . Durch das sandgestrahlte hintere Fenster wirkt es reliefartig. Von außen zeichnen Strahlen die Farben auf die Kirchenwand. 
Quelle: Lea Schulz-Dievenow
Außenansicht
Das Tauffenster lädt ein, in die Johanneskirche hinein zu gehen, sich geborgen zu fühlen, zu sich zu kom-men. Es lädt ein, die Phantasie schweifen zu lassen, einzutauchen in Farben und Formen, in Gottes Schö-pfung, in Gottes Geborgenheit, in Licht und Segen Jesu, es lädt ein, sich an ihn zu wenden. Es lädt ein, es stets von Neuem zu betrachten, auch Unerwartetes darin zu erkennen, anderes zu empfinden. Ein neues Gebet zu sprechen, auch dazu lädt das Tauffenster ein. 
Quelle: Lea Schulz-Dievenow
Weshalb so ein neues „Kunstglas-Tauffenster“?

Schon aus energetischen Erwägungen war es dringend geboten, die bisherige Einfachverglasung durch Doppelverglasung zu ersetzen: Neue Fenster für die Johanneskirche waren ohnehin notwendig. Das Kunstglasfenster hebt deutlich den Charakter der Johanneskirche als Gottes Haus hervor. 
Um diese Wirkung zu verstärken, bekommt das Lesepult neue Paramente. Diese hat ebenfalls Lea Dievenow entworfen. Sie nehmen Motiv und Struktur des Tauffensters auf, so dass beide Elemente auf-einander bezogen sind. Gerade im exponierten Altarraum ist so ein harmonisches Ensemble aus Fenster, Taufbecken, Osterkerze (mit Schiffmotiv), Altar und Lesepult entstanden.
Quelle: Lea Schulz-Dievenow
Zur Geschichte des „Tauffensters“
 
Die ev.-luth. Johannesgemeinde hat die Erneuerung ihrer Kirche mit dem neuen Kunstfenster in Zusam-menarbeit mit dem Amt- für Bau- und Kunstpflege Osnabrück, dem ev.-luth. Kirchenkreis Emden-Leer sowie dem ev.-luth. Kirchenamt Leer durchgeführt. 

Aus einer Auswahl von Künstlern fiel die Entscheidung auf Lea Dievenow, einer Glaskünstlerin aus Vlotho: Ihren Kunststil konnte sich der Kirchenvorstand in unserer Kirche gut vorstellen. 
Die Künstlerin hat intensiv Kirche, Gemeindezentrum, aber auch den Außenbereich erkundet. Vorstellun-gen und Ideen wurden ausgetauscht: das Fenster sollte einen Bezug zu den biblischen Johannesgestalten haben, die Emder Farben sollten berücksichtigt und für die moderne Johanneskirche kein traditionelles Kirchenfenster geschaffen werden, sondern ein abstraktes, das sich organisch in die Kirche einfügt.

Lea Dievenow hat daraufhin dieses „Tauffenster“ entworfen:
Quelle: Lea Schulz-Dievenow
Der Entwurf
Inspiriert von Taufbecken, von Johannes als Täufer, aber auch von der Lage der Stadt am Dollart, war „Wasser“ das Element, das dem Entwurf seine Prägung geben sollte. Die Künstlerin hat mit Wasser ex-perimentiert, wie es fließt, wie es sich bewegt, wie es als Wassertropfen vielfältige Formen annimmt. Die-se Formen, verfremdet, neu geschaffen, hat die Künstlerin in ihren Entwurf ebenso aufgenommen wie die klaren Linien der Architektur der Johanneskirche.
Quelle: Lea Schulz-Dievenow
Nachdem Lea Dievenow ihren Entwurf vorgestellt hat, hat sich der Kirchenvorstand für diesen entschieden. 
In Zusammenarbeit mit der Glasmalerei Peters Studios wurde der Entwurf auf Glas aufgetragen und die Farben in zahlreichen Brennvorgängen in das Glas gebrannt. Hinter dem Buntglasfenster wurde das äussere Fenster der Doppelverglasung sandbestrahlt. Durchsichtige Flächen, die die Formen des Buntglases aufnehmen, geben den Blick in Garten und Himmel frei.
Quelle: Lea Schulz-Dievenow
Eine Emder Tischlerei hat den Fensterrahmen hergestellt, eingebaut und das Kunstwerk in der Woche vor dem Gemeindefest eingesetzt. Im Jubiläumsgottesdienst zum 50. Geburtstag der Johannesgemeinde am 23. Juni 2019 wurde das Tauffenster feierlich unter Mitwirkung von Lea Dievenow eingeführt. Wer jetzt die Kirche betritt, gewinnt den Eindruck: es war von Anfang in der Johanneskirche.
Quelle: Lea Schulz-Dievenow
Mehr über die Künstlerin Lea Dievenow finden Sie auf ihrer Website:
http://www.glaskunstwerke.de/