Am nächsten Morgen stand Bileam auf. Er sattelte seine Eselin. Gott geriet aber doch in Zorn darüber, dass Bileam die Männer von Balak begleitete. Darum stellte sich ihm ein Engel des Herrn als Gegner in den Weg.
Die Eselin sah den Engel des Herrn, der mit gezogenem Schwert auf dem Weg stand. Die Eselin wich vor ihm aus und lief vom Weg aufs Feld. Da schlug Bileam die Eselin, um sie auf den Weg zurückzutreiben.
Der Engel des Herrn aber ging zu einer Engstelle zwischen den Mauern der Weinberge. Die Eselin sah den Engel des Herrn und drängte sich an eine der Mauern. Dabei klemmte sie Bileams Fuß an der Mauer ein, und er schlug sie noch einmal.
Der Engel des Herrn ging ein Stück weiter. Er stellte sich an eine noch engere Stelle. Dort konnte die Eselin nicht mehr ausweichen, weder nach rechts noch nach links. Als die Eselin diesmal den Engel des Herrn sah, legte sie sich unter Bileam einfach hin. Bileam wurde wütend und schlug die Eselin mit dem Stock.
Da verlieh der Herr der Eselin die Fähigkeit zu sprechen, und sie sagte zu Bileam: »Was habe ich Dir getan, dass Du mich jetzt zum dritten Mal schlägst?«
Bileam antwortete der Eselin: »Nun, Du hast mir übel mitgespielt. Wenn ich ein Schwert in der Hand gehabt hätte, dann hätte ich dich getötet.«
Die Eselin sagte zu Bileam: »Bin ich nicht Deine Eselin, auf der Du schon dein Leben lang reitest? Habe ich mich Dir gegenüber jemals so verhalten?«
Er antwortete: »Nein!«
Da öffnete der Herr Bileam die Augen, und Bileam konnte den Engel des Herrn sehen. Er stand mit gezogenem Schwert auf dem Weg. Bileam verneigte sich bis zum Boden.
Der Engel des Herrn fragte ihn: »Warum hast Du Deine Eselin drei Mal geschlagen? Ich selbst trete Dir als Gegner entgegen, weil Du auf dem falschen Weg bist. Wenn die Eselin nicht ausgewichen wäre, dann hätte ich Dich getötet!«
Bileam sagte zu dem Engel des Herrn: »Ich habe nicht erkannt, dass Du selbst Dich mir in den Weg gestellt hast. Wenn ich in Deinen Augen in die falsche Richtung gehe, dann kehre ich sofort um.«
Der Engel des Herrn entgegnete Bileam: »Geh ruhig mit den Männern! Aber Du darfst ihnen nur das weitergeben, was ich Dir sage.« So ging Bileam mit den Boten Balaks.