© "Tauffenster"-Ausschnitt, Heiner Dorkowski,

Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge: Mit den Liebsten! Die zweite Fastenwoche

Thu, 22 Feb 2024 12:55:51 +0000 von Heiner Dorkowski

 Ohne Alleingänge kann es nur dann gelingen, wenn ein Mensch, den wir vertrauen und auf den wir setzen können, in unserer Nähe, zumindest aber erreichbar ist.  »Manche meiner Lieblingsmenschen wohnen nicht in der Nähe. Enge Freundinnen, frühere Mitbewohner und Teile meiner Familie leben weit verstreut…
Manchmal überkommt mich die Sehnsucht…sie sehen…beim Lachen in ihre Augen blicken und sie in den Arm nehmen können«[1], so schreibt es die Pfarrerin Inga Kreusch.
Sehnsucht erfüllt uns mitunter nach jenen, die für uns unerreichbar fern scheinen, nach jenen, die wir verloren haben und mit denen es uns leichtgefallen ist, gemeinsam Herausforderungen anzugehen.
Sehnsucht nach Gott, wenn wir ihn als fern erleben und uns seine Nähe, seinen Trost und seine Liebe ganz nah herbeiwünschen.
Sehnsucht, von der Inga Kreusch schreibt, vielleicht auch nach Kindern, Enkelkindern, die entfernt leben. Da ist die Freude groß, wenn sie kommen und wir uns in die Arme nehmen können, wie auf dem Photo von Anna Tiessen.
Im Hohelied Salomos fragt sich eine junge Frau sehnsuchtsvoll, am Fenster wartend: »Hör ich da nicht meinen Liebsten? Ja, da kommt er auch schon! Er springt über die Berge, hüpft über die Hügel. Mein liebster redet zu mir: ´Schnell, meine Freundin, komm doch heraus.«[2]
Damit aus der Sehnsucht eine Umarmung werden kann, braucht es beide: Der eine der den ersten Schritt macht und sich auf den Weg macht, und die andere, die sich hinauswagt und entgegenkommt.
Von einem, der von seinen Alleingängen genug hat und sich auf den Weg zurück nach Haus macht, erzählt das Gleichnis vom ´Verlorenen Sohn`[3]. Schon fast zu Hause, erblickt ihn sein Vater. Voller Mitgefühl und voller Freude läuft er seinem Sohn entgegen, fällt ihm um den Hals und umarmt ihn. Kaum kommt der Rückkehrer zu Wort, stammelnd, dass er falsch gehandelt hat. Die Freude des Vaters über die Rückkehr seines Kindes aber ist überschwenglich. Ein Gleichnis über die Liebe Gottes, mit der Gott uns entgegenkommt,
 uns Mutter, als Vater in die Arme nimmt.


[1] Inga Kreusch, Pfarrerin, Mit den Liebsten, Hohelied 2,8-10, in: Zutaten. Themenheft zur Fastenaktion der evangelischen Kirche 2024, S.28, Leipzig 2023
[2] Hohelied Salomos, Kp.2,8-10
[3] Lukas 15,11ff!
Quelle: 7 Wochen ohne 2024 / Anna Tiessen
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