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Komm´rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge!: Mit denen da drüben!

Mon, 04 Mar 2024 13:25:30 +0000 von Heiner Dorkowski

Tja, mit denen da drüben soll ich etwas anfangen?  Da steht einer an einem höher gelegenen Höhleneingang. Er schaut über das Tal auf das Dorf gegenüber.
´Mit denen da drüben, die ganz anders denken als ich,  deren Überzeugungen ich niemals teilen werde, mit jenen soll ich etwas anfangen?` »Bestimmt gibt es Menschen, die Sie fassungslos machen, …bei denen Sie es einfach nicht fassen können, wie die sich gerade verhalten[1]«, gibt Frank Muchlinsky zu bedenken. Er denkt z. B. an die Haltung zu AfD, Waffenlieferungen an die Ukraine, an Rassismusvorwürfe gegen Karl May und fragt: »Was halten Sie von denen, die in diesen Punkten völlig anderer Meinung sind als Sie? Bei welchem Thema ist „Schluss“ bei Ihnen?«[2]
Bei so einem schlimmen Menschen will Jesus einkehren:
Als Jesus an die Stelle kam, blickte er hoch und sagte zu ihm: „Zachäus, steig schnell herab. Ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.“ Sofort stieg Zachäus vom Baum herab. Voller Freude nahm er Jesus bei sich auf. Als die Leute das sahen, ärgerten sie sich und sagten zueinander: „Bei einem Sünder ist er eingekehrt!“[3]
Zachäus ist einer, der mit den Römern zusammenarbeitet und seine Mitbürgerinnen und Mitbürger förmlich aussaugt. Da ist es kein Wunder, dass seine Umwelt ganz und gar nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Aber genau zu diesem geht Jesus zum Ärger der Umstehenden. 
Was genau passiert, wird nicht erzählt. Es scheint nicht so, als wenn Jesus Zachäus Vor-würfe macht und ihn ermahnt. Jesus kommt und hört zu. Und dann hört er erstaunt,
 was Zachäus ankündigt: »Herr, die Hälfte von meinem Besitz werde ich den Armen geben. Und wem ich zu viel abgenommen habe, dem werde ich es vierfach zurückzahlen.«[4]
»Wer weiß denn, wie lange Zachäus schon unglücklich war mit seinem Dasein? Wer kann sagen, was ihn bisher getrieben hat oder was ihn abgehalten hat, sein Leben zu ändern?«[5], gibt Frank Muchlinsky zu bedenken.
 Zachäus möchte sich, sein Leben ändern, es wieder auf den rechten Kurs bringen, so dass Jesus ihm sagen kann: »Heute ist Deinem Haus Rettung widerfahren.«[6]
Jesus hat diesen Zachäus ertragen, und das hat gewirkt.
Wir werden nicht immer etwas bewirken. Aber ist es oft nicht besser, dass ein Gesprächsfaden nicht abreißt oder zumindest neu geknüpft wird, dass unterschiedlichste Auffassungen ausgehalten werden, selbst wenn wir widersprechen müssen?
»Jesus [jedenfalls] kommt in unsere Welt, und wir können vertrauen, dass er uns trägt. Wir können vertrauen, dass für Jesus die Menschen wichtiger sind als ihre Meinungen. Und vielleicht ärgern wir uns weniger über andere Menschen – und staunen mehr über sie.«[7]


[1] Frank Muchlinsky, Fastenmail 3, Mit denen da drüben
[2] ebd.
[3] Lukas 19,5-7 in der Übersetzung der Basisbibel
[4] Lukas 19,8
[5] ebd.
[6] Lukas 19,9
[7] Christian Engels, Woche 3. Mit denen da drüben, in: Zutaten. Themenheft zur Fastenaktion, S. 29, Leipzig 2023
Quelle: 7 Wochen ohne 2024 / Jonas Opperskalski
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